Dynamische Legenden in Mapbender – eine Entwicklung für die Deutsche Bahn AG

von Jonathan Heinrich, WhereGroup

Infobrief 02 | 2020

 

Beim Lesen des Titels fragen Sie sich womöglich “Kann eine Legende dynamisch sein?”. Oder Sie gehen einen Schritt weiter und denken “Ist so etwas sinnvoll und praktikabel?”. Unsere Antwort auf diese Fragen lautet „ja“! Doch beschäftigen wir uns zuerst mit den Unterschieden zwischen einer analogen und einer digitalen Karte in einem WebGIS. Während man auf einer analogen Karte einen fest definierten Kartenausschnitt betrachtet, kann der Benutzer durch Bewegung der Karte den betrachteten Ausschnitt einer digitalen Karte individuell verschieben.

Hinzu kommt im WebGIS die Möglichkeit, durch das Hinzufügen von Layern viele weitere Daten anzeigen zu lassen. So wächst die Fülle an Informationen und damit auch die Anzahl an angezeigten Legenden. Dies führt schnell dazu, dass das angezeigte Legenden-Element im WebGIS Mapbender zu klein wird, da sämtliche Legenden aller aktiven Layer angezeigt werden. Suche ich nun z. B. die Legenden der „Bewirtschaftungseinheiten“, weil hierzu Daten in der Karte abgebildet sind, muss ich erst durch die Liste aller Legenden scrollen (vgl. Abb. 1). Je nach Umfang der Anwendung kann es nun sehr unübersichtlich werden. Tatsächlich ist dies jedoch vermeidbar, da sich zu vielen angezeigten Legenden gar keine entsprechenden Daten in dem sichtbaren Kartenausschnitt befinden.

An dieser Stelle werden die dynamischen Legenden relevant. Entwickelt wurden sie von der WhereGroup für die Mapbender-WebGIS-Anwendungen der Deutschen Bahn AG.

Abb. 1: WebGIS-Legenden nicht-dynamisch (Screenshot: Jonathan Heinrich, WhereGroup)

 

Die dynamischen Legenden erkennen selbstständig den aktuellen Kartenausschnitt und leiten die Information an den Kartenserver – in diesem Fall MapServer – weiter. Dieser ist sowohl für die Auslieferung der Daten als auch der Legendenbilder eines Layers zuständig. Kennt er den Kartenausschnitt kann er entsprechend die vorhandenen Daten ermitteln. Anschließend filtert er die Legenden und generiert ein Legendenbild mit ausschließlich relevanten Informationen. In unserem Beispiel muss ich die Legenden der „Bewirtschaftungseinheiten“ nun nicht mehr suchen, sondern sehe direkt die relevanten Legenden zu den abgebildeten Daten in der Karte (vgl. Abb. 2).

Abb. 2: WebGIS-Legende dynamisch (Screenshot: Jonathan Heinrich, WhereGroup)

 

Für den Benutzer bedeutet dies, dass er nur noch Legenden von Daten sieht, die sich tatsächlich in dem aktuellen Kartenausschnitt befinden. Dadurch können Daten in der Karte mithilfe der Legende schneller identifiziert und zugeordnet werden. Genutzt wird diese erweiterte Mapbender-Funktion seit August 2020 bei der Deutschen Bahn AG. Bei Interesse beraten wir Sie gerne über einen möglichen Einsatz in Ihrer Mapbender-Anwendung.

 

>>> Zurück zum Inhaltsverzeichnis Infobrief 02 | 2020