Community • 11. Oktober 2024

Treffen der QGIS-Gemeinschaft in Bratislava

Vom 9. bis 13. September fand in Bratislava (Slowakei) die QGIS-Anwender*innenkonferenz 2024 und anschließend ein Entwickler*innentreffen (“Contributor’s Meeting”) statt. Ich hatte die Freude an diesen Veranstaltungen teilnehmen zu können. Die WhereGroup unterstützte die Veranstaltung als Bronze-Sponsor.

 

Anwender*innenkonferenz

Fast 250 Menschen aus aller Welt und ein hochkarätiges Vortrags- und Workshopprogramm füllten für zwei Tage die Gänge der Technischen Universität Bratislava.

Direkt nach der Eröffnungsveranstaltung durfte ich dem Publikum erzählen, was für Möglichkeiten es gibt, um QGIS maßgeschneidert zu installieren und einzurichten.

Mein zweiter Beitrag, wie man mit QGIS prozedurale Kunst erstellen kann (eine etwas langsame Version meines Lightning Talks auf der FOSSGIS), war weit weniger ernsthaft, kam aber ebenfalls gut an und fügte sich zu mehreren Vorträgen zum kreativen Umgang mit Ausdrücken („Expressions“) ein.

Empfehlen möchte ich mindestens die folgenden Vorträge:

Mit drei parallelen Vortragsräumen plus zwei parallelen Workshops war es natürlich nicht möglich das Angebot der Konferenz komplett aufzunehmen, auf meiner Nachholliste stehen unter anderem noch:

Beim abendlichen Pub Quiz an Bord einer, am Ufer der Donau festgemachten, Schute stellte unser zufällig am Tisch zusammengefundenes, internationales Team sein Wissen zu QGIS, Flaggen, Musik, der Slowakei u. v. m. unter Beweis und schaffte es am Ende mit Stichfragen auf den dritten Platz!

Die Vorträge wurden aufgezeichnet und können jederzeit nachgeschaut werden.

 

Entwickler*innentreffen

Nach der Anwender*innenkonferenz konnten wir in einem großen und gemütlichen Arbeitsraum der Studierenden an QGIS arbeiten. Dies umfasste Diskussionsrunden, Anregungen, Fehlersuche, Programmierung, Einführungen, Erfahrungsaustausche, Speis’ und Trank, Demos (schon mal QGIS 3D mit 3D-Brille gesehen?), Kompilierung, Kennenlernen und und und.

Wie schon im letzten Jahr hatte ich als persönliches Ziel wieder in C++ ein kleines Feature zum QGIS-Core beizusteuern und das gelang auch.

Ab QGIS 3.40 wird beim Filtern eines Layers anzeigt, was für eine Art von Datenquelle bzw. „Treiber“ verwendet wird und mit welchem „Dialekt“ man den Filterausdruck schreiben kann. Je nach Datenquelle stehen nämlich manche Funktionen oder Operatoren (zum Beispiel ILIKE) zur Verfügung oder eben nicht. Mit dieser kleinen Änderung ist es hoffentlich etwas intuitiver verständlich, dass ein Filter ggf. nicht 1:1 für sämtliche Arten von Geodatenformaten und -diensten funktioniert.

Neben dieser kleinen, aber feinen (oder?) Programmierübung steuerte ich auch diverse andere Dinge zu QGIS bei.

Gemeinsam mit Björn vom Kreis Viersen wurde QGIS mit Qt6 kompiliert und getestet, ob damit von QGIS gespeicherte XML-Dateien endlich nicht dauernd unnötige Änderungen in der Attributreihenfolge enthalten. Die erfreuliche Antwort: Ja! Es wird also viel einfacher Stile, Projekte, Modelle u. ä. in Code-Versionskontrollsystemen zu verwalten.

In Ausdrücken konnte bisher mit $geometry auf die Geometrie eines Features zugegriffen werden, dies soll im Laufe der Zeit durch @geometry abgelöst werden. Dies in verschiedenen Stellen in QGIS zu aktualisieren war schnell gemacht.

 

Fazit

Wie schon im letzten Jahr kann ich den Besuch der Konferenz und des Entwickler*innentreffens ausdrücklich empfehlen. Bis nächstes Jahr im Juni in Norrköpping!

 

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Hannes Kroeger

Johannes Kröger

Nach einem Abschluss als Master of Science Geomatik an der HafenCity Universität Hamburg arbeitete Johannes Kröger mehrere Jahre als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im dortigen Lab for Geoinformatics and Geovisualization (g2lab) in der Lehre und Forschung. Seit März 2020 ist er als GIS-Entwickler und -berater bei der WhereGroup tätig. Johannes Kröger ist auch privat im Umfeld von Kartografie, Open-Data und FOSSGIS aktiv.

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