Endlich wieder! Nach der pandemiebedingten Pause von eineinhalb Jahren hat Anfang September 2021 der fünftägige Kompaktkurs der FOSS Academy „Aufbau von Geodateninfrastrukturen (GDI) mit OpenSource-Software“ erstmals wieder stattgefunden.
Auch wenn wir von der FOSS Academy – dem Schulungsinstitut der WhereGroup – gelernt und uns daran gewöhnt haben, Schulungen erfolgreich online durchzuführen, war die Sache mit dem fünftägigen Kompaktkurs doch etwas anders. Aufgrund der Länge des Kurses, den dichten Inhalten und den Praxisteilen mit direkter Unterstützung der Trainer*innen hatten wir uns dazu entschieden, die Kompaktkurse nicht online durchzuführen.
Doch nun war es soweit: Der beliebte Kurs konnte durchgeführt werden und alle Beteiligten waren froh, wieder einmal eine Präsenzveranstaltung zu besuchen. Uns Dozierenden hat es gut getan, den Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmern persönlich gegenüber zu stehen. Und auch diese haben offensichtlich die direkte menschliche Interaktion genossen: Während des Seminars und außerhalb der Unterrichtseinheiten in den Pausen auf der sonnigen Dachterrasse, während der Mahlzeiten und am Abend bei dem ein oder anderen Kaltgetränk. Möglich war dies dank der 3-G-Regel und den geltenden Hygieneregeln.
Einzelne GIS-Software-Komponenten und ihr Zusammenspiel
Im Rahmen der Sommerschule haben wir mit den Teilnehmenden fünf Tage im Hotel auf dem Venusberg in Bonn verbracht und uns ausführlich mit den verschiedensten GDI-Software-Komponenten beschäftigt:
Der Schwerpunkt des Lernstoffs liegt dabei nicht nur bei der Konfiguration und Nutzung der Einzelkomponenten einer GDI – mindestens genau so wichtig ist es, das Zusammenspiel der Software zu verstehen.
Daher verwenden wir genügend Zeit darauf, die Teilnehmenden der Schulung mit den Strukturen und Standards vertraut zu machen:
Gerade für die letzte Frage – und in der Praxis auch für den Aufbau sinnvoller Architekturen – ist es uns wichtig, den Teilnehmenden die entsprechenden OGC-Standards zu vermitteln. Denn WMS, WFS & Co. ermöglichen ja erst das Zusammenspiel unterschiedlicher Software – freier und proprietärer - und den Austausch einzelner Komponenten innerhalb einer Geodateninfrastruktur.
Einstieg in die eigene GDI leicht gemacht
In der ersten Wochenhälfte vermitteln wir das oben genannte Wissen in klassischer Schulungsstruktur inklusive zahlreicher kleinerer Übungen. Dafür werden allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die Dauer des Kompaktkurses ein eigenes mit der OSGeoLive bestücktes Notebook bereitgestellt.
Die zweite Hälfte der Kompaktkurse ist dafür reserviert, selbst Hand anzulegen und an eigenen kleinen Projekten zu arbeiten. Dadurch wird nicht nur das Wissen zu den Einzelkomponenten vertieft, auch das Funktionieren einer Geodateninfrastruktur sowie das Zusammenspiel der Einzelteile und der genutzten Standards wird praktisch erfahren.
Im Rahmen des Kurses sind auch dieses Mal wieder zahlreiche kleine GDI-Projekte entstanden, einige sogar direkt auf den Servern der Teilnehmenden. Auf diese Weise konnten sie nach der Woche in Bonn den Kollegen und Kolleginnen direkt die Ergebnisse präsentierten.
Bei den Projektarbeiten hatte alle eigene Schwerpunkte und es gab naturgemäß eine große Bandbreite an Themen. So wurden beispielsweise Projektionsprobleme in QGIS behandelt, Funktionen und Trigger in PostGIS-Datenbanken erstellt, Geoportale mit Mapbender als Client konfiguriert sowie verschiedene Geodienste mit MapServer, GeoServer und QGIS-Server aufgesetzt.
FOSS Academy Webinar als Kino-Event
Am Donnerstagvormittag konnten wir, da es der erste Donnerstag des Monats war, ein kleines Kino-Event veranstalten und das monatliche Web-Seminar der FOSS Academy in den Schulungsraum streamen. Das Thema der auf circa eine Stunde angesetzten Präsentation war „WMS-Time-Konfiguration im MapServer und Einbindung in Mapbender“. Dies passte sehr gut zu unserem Kompaktkurs und wurde sofort von einer der Projektgruppen aufgegriffen und umgesetzt.
Zum Ende der Sommerschule gab es von allen Projektgruppen eine Abschluss-Präsentation, in der die Ergebnisse, aber auch mögliche Fallstricke und die noch nicht umgesetzten Punkte des eigenen kleinen Projektes gezeigt wurden. Unter anderm wurde ein WebGIS vorgestellt, in dem es möglich ist, über einen Schieberegler die Straßenverkehrssituation in San Francisco zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten darzustellen.
Nach den fünf intensiven Arbeitstagen sind alle Beteiligten mit viel neuem Wissen rund um Geodateninfrastrukturen, freie Software und OGC-Standards abgereist. Wir wünschen viel Spaß und Erfolg beim Einsatz!
Weiterführende Informationen
Informationen zu dieser und anderen GIS-Schulungen sind auf der Webseite der FOSS Academy zu finden.
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