Seriendruck-Plot – eine neue Mapbender-Funktion
bei der Gasnetz Hamburg GmbH

von Frederik Häfker, WhereGroup

Infobrief 01 | 2021
 

Stellen Sie sich vor, Sie haben den Auftrag erhalten, über eine längere Strecke neue Rohr­anlagen zu planen. Sie beginnen umgehend mit der Konzeption, die unter anderem für die Erdverlegung den Aushub von Gräben im Bereich asphaltierter Straßenabschnitte vorsieht. Für diese Arbeiten im öffentlichen Raum müssen Genehmigungen der Behörden beantragt werden. Dazu werden Dokumente benötigt, die alle Orte des Aufbruchs dokumentieren – schnell kommen hier einige Dutzend Detail-Kartenpläne zusammen. Jeder dieser Pläne muss mit denselben Karteneinstellungen erstellt werden: Neben der Festlegung des Maßstabs müssen die Aufbruchs­orte lokalisiert und der Kartenausschnitt für den Druckbereich markiert werden. In der Regel kommen im Arbeitsalltag eine Vielzahl solcher Aufgaben zusammen. Jedes Mal die Einstellungen für den Druck zu konfigurieren kostet damit wertvolle Zeit und ist repetitiv. Daher wurde von der Gasnetz Hamburg GmbH eine neue WebGIS Mapbender-Funktion bei der Where­Group in Auftrag gegeben: der Seriendruck-Plot.

Mit Hilfe dieser Mapbender-Erweiterung kann nun mit nur einer Druckkonfiguration eine beliebige Anzahl an Drucken erzeugt werden. Für die geplanten Ausdrucke konfiguriert die Anwenderin oder der Anwender einmalig die notwendigen Vorgaben wie Maßstab, Druckqualität, Papierformat, Vorgaben zum Karten­stempel und ggf. projektspezifische Zusätze wie Gasleitungswarnungen oder Vergleichbares. Im Anschluss kann per Klick in die Karte ein frei bewegliches und rotierbares Rechteck – der Druckrahmen – platziert werden. Alles innerhalb dieses Rechtecks wird dann in den Druck übergeben (vgl. Abb. 1).

Abb. 1: Platzierung der Druckrahmen entlang eines Straßenzugs mit zugehörigen Einstellungen (Screenshot: Frederik Häfker, WhereGroup)
 

Arbeitserleichternd ist hier, dass für die Platzie­rung der Druckrahmen die aktuelle Ansicht nicht verändert werden muss: Selbst wenn im Maßstab 1:50.000 gearbeitet wird, kann beispielsweise ein Ausdruck im Maßstab 1:500 erzeugt werden. In den meisten Fällen ist dies praktikabel, da die gesuchten Straßen oder Markierungen in den Fachdaten auch in einem kleineren Maßstab zu lokalisieren sind. So werden nicht nur Zeit und Aufwand bei den einzelnen Einstellungen gespart, sondern auch Zeit bei der Navigation innerhalb der Karte. Natürlich erlaubt der Seriendruck auch eine Veränderung der Kartenansicht, dies ist jedoch nicht zwingend notwendig.

Nachdem der erste Druckrahmen platziert wurde, kann – ohne die Einstellungen anpassen zu müssen – an einer anderen Stelle ein weiterer Druckrahmen erzeugt werden. Die so generierten Druckrahmen werden chronologisch in der Reihenfolge ihrer Erstellung aufgelistet. Über diese Liste können unkompliziert auch nachträglich Drucke gelöscht, die Reihenfolge verändert oder die Platzierung des Druckrahmens angepasst werden (vgl. Abb. 2).

Abb. 2: Einstelloptionen des Seriendrucks im Detail (Screenshot: Frederik Häfker, WhereGroup)

Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, erzeugt Mapbender eine PDF-Datei. In diesem Dokument wird pro Druckrahmen eine Seite mit dem jeweiligen Kartenausschnitt unter den anfänglich eingestellten Vorgaben erzeugt. Natürlich lässt sich diese Mapbender-Erweiterung auch mit allen anderen Vorteilen des Mapbender-Drucks kombinieren; beispielsweise mit der Druckwarte­schlange für zeit­intensive Vorgänge wie A0-Plots oder mit der leichten Gestaltung der Druckvorlagen über die Templates.

Derzeit ist der beschriebene Serienplot eine Projektlösung mit vielen speziellen Funktionen und Elementen der Gasnetz Hamburg GmbH. Um diese hilfreiche Funktionalität in den Standard Mapbender zu überführen, sucht die Where­Group zur Zeit weitere Projektpartner.

 

>>> Zurück zum Inhaltsverzeichnis Infobrief 01 | 2021