Neues vom Mapbender

von Olaf Knopp, WhereGroup

Infobrief 02 | 2019

 

Mapbender

Mapbender, die Open-Source-Software zur Erstellung kartenbasierter Webanwendungen, wird maßgeblich von der WhereGroup entwickelt. Das Projekt blickt mittlerweile auf eine über 15-jährige Geschichte zurück, davon 13 Jahre als offizielles OSGeo-Projekt. In dieser Zeit wurde die WebGIS-Software permanent weiter­ entwickelt und stetig an neue Anforderungen der Nutzer angepasst. Aktuell liegt Mapbender in Version 3 vor und steht wieder vor einem großen Entwicklungsschritt, denn es stehen an vielen Stellen Neuerungen an. Dabei liegt der Fokus für die nächsten Monate auf folgenden drei Bereichen:
• Aktualisierung der verwendeten Komponenten
• Refaktoring des Quellcodes
• Überarbeitung der Designs von Backoffice und WebGIS-Frontend

LTS-Version
Im Mai 2019 wurde mit der 3.0.8.x erstmals eine Long-Term-Support-Version (LTS) veröffent­licht. Diese wird vom Core-Entwicklerteam bis zum 31.03.2021 mit Sicherheitsaktualisierungen und kleineren funktionalen Erweiterungen gepflegt und steht seit September 2019 in der Version 3.0.8.4 zur Verfügung.

Ausblick auf Mapbender 3.1
Parallel zur LTS-Version laufen die Arbeiten an der neuen Version 3.1. Neben dem umfangreichen Refaktoring diverser Bestandteile steht hier vor allem die Migration auf Symfony 3.4 und Open­Layers 4 im Vordergrund. Beide Komponenten erlauben in Zukunft die einfachere Aktualisierung auf die jeweils neuesten Versionen, wie zum Beispiel OpenLayers 6.

Eine zentrale neue Funktion in Version 3.1 ist die Anpassung der Navigationselemente zur Rota­tion der Karte mit einem modernen Bedien­element. Ab Version 3.1 wird Mapbender zudem mit einer vorkonfigurierten deutschlandweiten Straßensuche ausgestattet sein. Der Dienst dafür wird – genau wie die OSM-Hintergrundkarte – von der WhereGroup bereitgestellt.

Ein erstes Alpha-Release von Mapbender 3.1 wird der Community im Herbst 2019 zur Verfügung gestellt.

Weitergehende Entwicklungen
Ein nächster Schritt ist die Migration des Digi­tizers auf die neue Mapbender-Architektur mit Open­Layers 4. Geplant ist weiterhin die Implementierung wiederverwertbarer Dienstinstanzen, die mit finanzieller Unterstützung des Oberbergischen Kreises bis Ende 2019 realisiert werden soll. Mit ihr können zukünftig in Applikationen konfigurierte Kartendienste 1:1 in andere Anwendungen übernommen werden. Ein herzliches Danke­schön an den Oberbergischen Kreis an dieser Stelle!

Einen weiteren Entwicklungsschwerpunkt stellt die Modernisierung der Weboberflächen dar. Zum einen soll das Administrations-Backend ein frischeres und helleres Design bekommen, zum anderen wird der Kartenclient als vollständige responsive Anwendung für Desktop, Tablet und Smartphone implementiert. Dieser Schritt macht zunächst die Modernisierung des Templating-Systems der Applikationen notwendig.

Umstieg auf Mapbender 3.1
Um den Umstieg auf Mapbender 3.1 zu erleichtern, existiert zunächst noch die Möglichkeit, bestehende Anwendungen weiter auf OpenLayers 2 laufen zu lassen. Darüber hinaus wird es ein Migrationstool geben, welches Konfigurationen von Mapbender 3.0.x auf 3.1 überträgt. Die genannten Entwicklungen sollen im ersten Quartal 2020 veröffentlicht werden.

Was erwartet uns in 2020?
Für 2020 stehen weitere Aktualisierungen, Features und Erweiterungen an. Dazu gehören zum Beispiel das Refaktoring des Routings, das Update auf Symfony 4.4 und OpenLayers 6, die Einführung automatisierter Tests und die Erweiterung des Plugin-Systems zur einfachen Implementierung neuer Elemente und Funktionen.

Anwendertreffen in Bonn
Am 10.10.2019 fand in Bonn das Mapbender-Anwendertreffen 2019 mit rund 40 TeilnehmerInnen statt. Im Rahmen der Veranstaltung stellten viele NutzerInnen ihre Mapbender-basierte WebGIS-Lösung vor und tauschten sich über die verschiedenen Möglichkeiten der Software aus. Das Treffen diente dem Mapbender-Team auch dazu, den aktuellen Entwicklungsstand der Version 3.1 sowie die Roadmap der Community vorzustellen und zu diskutieren. Für interessierte Nutzer steht die Roadmap auch auf der Mapbender-Webseite zur Verfügung [1].

Die für die nächsten Monate geplanten Entwicklungen stellen aus Sicht des Mapbender-Teams einen großen Fortschritt in den Bereichen Usability, Stabilität, Upgradefähigkeit und Erweiterbarkeit dar. Damit wird es zukünftig noch leichter, mit Mapbender moderne WebGIS-Anwendungen ohne Programmieraufwand einzurichten.

Abb. 1: Neues Rotationstool in Mapbender (Screenshot: Rolf Neuberger, WhereGroup)

 

Weiterführende Links:
[1] https://mapbender.org/

 

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