Neues ArcGIS-Tool zum Export von QGIS-Projekten

von Stefan Giese, WhereGroup & Peter Heidelbach, WhereGroup

Infobrief 01 | 2020

 

Die Open-Source-Desktop-Lösung QGIS hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt und muss den Vergleich zu anderen, proprietären GIS-Produkten nicht scheuen. Immer häufiger kommen in jüngster Zeit verschiedene Desktop-GI-Systeme parallel zum Einsatz bzw. werden Anwendungen von einem auf das andere System umgezogen.

Migration von Daten und Anwendungen
Dies führt dazu, dass bei vielen GIS-Anwendern der Wunsch besteht, Daten und Darstellungen zwischen den verschiedenen GIS-Welten auszutauschen und bei einem Wechsel nicht zwangsläufig mit dem Aufbau eines GIS-Projektes neu beginnen zu müssen. Mit der neuen ArcGIS-QGIS-Toolbox stellt die WhereGroup nun eine Open-Source-Lösung für die Migration von ArcGIS nach QGIS zur Verfügung. Erstmalig vorgestellt wurde das Tool im Dezember von unserem Kollegen Peter Heidelbach bei der Where2B Konferenz [1].

Funktionsweise
Die auf der Programmiersprache Python basierende Toolbox lässt sich innerhalb von ArcMap über die ArcToolbox aufrufen. Danach bedarf es nur noch der Auswahl eines QGIS-Zielprojektes. Und schon wird das aktuelle ArcMap-Projekt (MXD-Datei) in eine QGIS-Projekt-Datei (QGZ-Datei) überführt (vgl. Abb. 1).

Abb. 1: Export von ArcGIS-Daten (Screenshot: Peter Heidelbach, WhereGroup)

Die unterschiedlichsten Daten wie Shape­files, Geodatabases, Raster oder WMS-Layerquellen sowie verschachtelte Gruppierungender Arc­Map-Layerstruktur werden automatisch 1:1 in das neue QGIS-Projekt überführt. Auch die Mehrzahl der Symbolisierungen wie Single-Symbol-Renderer, Unique-Value-Renderer oder Graduated-Color/Symbol-Renderer werden direkt übernommen. Da sich einige ArcGIS-spezifische Darstellungen aus lizenzrechtlichen Gründen nicht konvertieren lassen, ist die Konvertierung meist nicht hundertprozentig möglich - problematisch sind z. B. Punktsymbole, die auf ESRI Fonts basieren. Das Tool bietet jedoch einen Report, in dem sämtliche erfolgreich und nicht erfolgreich konvertierten Layer aufgelistet sind und Fehlendes entsprechend nachbearbeitet werden kann (siehe auch Abb. 2).
Im momentanen Stand des neuen Tools werden im Schnitt über 90 % der Layer und Symbole erfolgreich konvertiert. So bietet diese Lösung eine wertvolle Unterstützung beim schnellen und unkomplizierten Umstieg von ArcGIS zu QGIS.

Abb. 2: Report Datenexport (Screenshot: Peter Heidelbach, WhereGroup)

Haben wir Ihr Interesse geweckt?
Gerne informieren wir Sie ausführlicher zu dieser Neuentwicklung. Senden Sie uns dazu einfach eine E-Mail an qgiswheregroup.com.

 

Weiterführende Links:
[1] https://where2b-conference.com/fileadmin/where2b/resources/documets/archive/2019/Where2B-2019-ArcGIS-to-QGIS.pdf
[2] https://qgis-day.com

 

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