Die Geo-IT aus der Sicht eines Geographiestudenten

von Niklas Gösel, Student an der Universität zu Köln

Infobrief 01 | 2020

 

Als Student des Bachelorstudiums im Fach Geographie an der Universität zu Köln habe ich, Niklas Gösel, Anfang 2020 ein achtwöchiges Praktikum bei der WhereGroup in Bonn absolviert.

Das Pflichtpraktikum soll den Studenten Einblicke in das Berufsfeld der Geographie gewähren. Ich fokussierte meine Suche nach einem Praktikumsplatz auf Unternehmen im Bereich der Geo-IT, da ich bereits im Wahlbereich meines Studiums Veranstaltungen zu den Themen GIS und Fernerkundung besucht hatte und diese sehr interessant fand – u. a. aufgrund der starken Praxisorientierung. Meinen Wunsch-Praktikumsplatz habe ich bei der WhereGroup gefunden. Hier konnte ich meine bisherigen Erfahrungen aus dem Studium hervorragend ergänzen: Das Kennen­lernen von GIS-Consulting und WebGIS-Clients wie Mapbender haben mir Einblicke gewährt, die mein Geographiestudium an der Uni nicht bietet.

Da die WhereGroup ausschließlich mit Open-Source-Software arbeitet, stand ich zu Beginn meines Praktikums vor der Herausforderung, von meiner gewohnten Windows-Umgebungauf Linux umzusteigen. Allein die Installation der für das Praktikum benötigten Software nahm einige Zeit in Anspruch, wodurch ich mich jedoch bereits grundlegend mit diesem Betriebssystem vertraut machen konnte. Nachdem alles eingerichtet war, setzte ich mich konkret mit der Funktionalität der hauseigenen WebGIS-Anwendung Mapbender auseinander. Schon früh konnte ich dabei die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Testing der Software und der Aktualisierung der Mapbender-Dokumentation unterstützen. Damit habe ich auch Einblicke in die Verwaltung von Softwareentwicklungsprojekten mit dem Onlinedienst GitHub gewonnen.

 

Abb. 1: Niklas Gösel an seinem WhereGroup-Arbeitsplatz (Foto: Antje Gerstenberger, WhereGroup)

 

Als Praktikant bot sich mir außerdem die Möglichkeit, an einer zweitägigen FOSS-Academy-Schulung zum Thema „QGIS-Programmierung mit Python“ teilzunehmen. Im Vorfeld konnte ich mich bereits gut in die Programmiersprache Python einarbeiten. Durch die Schulung habe ich dann Grundkenntnisse zur Entwicklung von Plugins in QGIS erlangt, wodurch sich für mich völlig neue Anwendungsbereiche ergeben haben. Neben den zuvor genannten Tätigkeiten habe ich einige kleinere Aufgaben übernommen und so insgesamt einen guten Einblick ins Tagesgeschäft der Firma erhalten.

Besonders positiv ist mir aufgefallen, dass ich mich bei Fragen jederzeit an jemanden wenden konnte und sich meine Praktikumsaufgaben nach meinen persönlichen Interessen ausrichten ließen. Das Praktikum hat mir gezeigt, dass es für angehende Geographen spannende Möglichkeiten im IT-Bereich gibt!

 

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