Relaunch des Radroutenplaners Rheinland-Pfalz

von Markus Hartmann und Frederik Häfker, WhereGroup

Infobrief 01 | 2019

 

Mit dem Projekt „Radwanderland“ [1] wird seit über einem Jahrzehnt der Ausbau und die Vermarktung des Radverkehrsnetzes in Rheinland-Pfalz gefördert. Projektträger ist das „Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz“ und der Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz.

Die WhereGroup, langjähriger Wegbegleiter des Projektes, betreut die dazugehörige Geoanwendung „Radroutenplaner“ in den verschiedenen
Entwicklungsstufen bereits seit über elf Jahren. Ende 2018 wurde sie mit dem Relaunch des Radroutenplaners Rheinland-Pfalz beauftragt. 

 

Das vielfältige Radverkehrsnetz in Rheinland-Pfalz

Der aktuelle Radroutenplaner weist ein umfangreiches Radverkehrsnetz mit zertifizierter Wegweisung aus. Seinen Nutzern bietet der leistungsfähige Online-Routenplaner vielfältige Informationen zum Radverkehrsnetz. 

In den letzten Jahren wurde das qualifizierte Radwegenetz in Rheinland-Pfalz deutlich ausgebaut, die beschilderte Wegstrecke umfasst mittlerweile 8.300 km und die Anzahl der Themenrouten ist auf über einhundert angewachsen. 

Abb. 1: Neues Design Radroutenplaner (Quelle: Abschlussdokumentation zur Neukonzeption von eResult)

Den Nutzern des Radroutenplaners soll daher zukünftig eine noch intuitivere, in seinen Funktionalitäten aber umfangreichere und grenzüberschreitende Anwendung geboten werden.

 

Verbesserung der Usabilty durch Responsive Design

Eine grundlegende Anforderung an den Relaunch ist das responsive Webdesign, um die Anwendung unmittelbar für unterschiedliche Endgeräte verfügbar zu machen. In diesem Sinne sollen Funktion, Design und Inhalt der jeweiligen Bildschirmauflösung des verwendeten Desktop, Tablet oder Smartphone entsprechen. 

Weitere grundlegende Anforderungen für den Relaunch sind die Verknüpfung mit unterschiedlichen Datenbanken, die Einbindung von aktuellen Informationen über vielfältige Web-Dienste Dritter sowie eine moderne und intuitiv zu bedienende Nutzeroberfläche.

Die Aufgabenstellung erfordert keine komplette Neuprogrammierung der Anwendung, sondern in vielen Bereichen eine Anpassung der bisher genutzen Module.

 

Der Mapbender – Die Open-Source-Software zur Erstellung kartenbasierter Webanwendungen

MapbenderDie Erstellung der Kartenansichten im Radroutenplaner erfolgt bisher und auch zukünftig mit der Open-Soure-Lösung Mapbender. 

Mapbender wurde für das aktuelle Radwanderland individuell angepasst. Für den Relaunch wird eine aktuelle Mapbender-Version genutzt; erweitert um folgende Module und Funktionalitäten: 

Die neue Funktion Session-Handling ermöglicht es zukünftig u. a. Filter, welche bei der Routen-Suche eingestellt wurden, dauerhaft verfügbar und wieder abrufbar zu machen. 

Der Druck wird komplett umgestellt auf die neue Druck­funktion des Mapbender. Die Exportfunktion von Routen im GPX-Format wird  um weitere Formate erweitert. 

Außerdem werden in der Anwendung umfang­reiche Funktionen im Mapbender-Höhenmodell-Modul ergänzt. Hierzu gehört sowohl das Databinding von der Karte auf das Diagramm, als auch die Vorschaufunktion. 

 

Weitere Highlights

Die Suchfunktion wird erweitert und optimiert:  Nicht nur das Filtern über die festen Bestandsrouten wird genutzt, sondern darüber hinaus eine fehlertolerante Volltextsuche aller Elemente und Texte der Webseite eingeführt. 

Abb. 2: Neue Funktionalitäten im Radroutenplaner (Quelle: Abschlussdokumentation zur Neukonzeption von eResult)

Im Rahmen des Relaunchs wird die Einbindung der externen Schnittstellen optimiert, um den Nutzern eine noch komfortablere Recherche von Hotels und Auffinden von touristischen Points of Interest zu ermöglichen. 

Weiterhin wird die Hintergrundkarte aus Open­StreetMap (OSM) neu gestylt und eine regelmäßige Datenbestandsaktualisierung aus OSM gewährleistet. 

Für eine komfortablere Bearbeitung der Inhalte durch die Fachanwender wird ein neuer und mit wesentlich umfangreicheren Funktionen ausgestatteter WYSIWYG-Editor im Radwanderland eingebunden.

Neu eingeführt wird auch die Möglichkeit für ein intermodales Routing über verschiedene Verkehrsträger hinweg. 

Geplant ist ferner, eine Funktion zur Definition von Rundrouten zu entwickeln. Diese erlaubt es dem Nutzer, eigene Touren mit identischem Start- und Zielpunkt zu entwerfen. Nach Auswahl der Position, Lage und Streckenlänge erfolgt die automatisierte Berechnung der Rundroute. Diese kann durch das Verschieben der Konstruktionspunkte oder das Einfügen von weiteren Zwischenpunkten verändert werden. Mit den Angaben wird eine Rundroute ausgegeben, die für Fahrradfahrende optimierte Strecken nutzt.

Das neue Radwanderland wird rechtzeitig zur Fahrrad-Saison 2020 online gehen.

 

Weiterführende Links:
[1] https://www.radwanderland.de/

 

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