360° Fotos in Mapbender-Anwendungen

von Jörg Thomsen, WhereGroup

Infobrief 01 | 2019

 

Allen Lesern unseres Info-Briefes sind Karten im WebGIS und die damit verknüpfte Anzeige von Sachdaten als Zusatzinformationen zur Kartendarstellung bekannt. 

Über dieses FeatureInfo können jedoch nicht nur Sachdaten zu den einzelnen Geodaten abgerufen werden; es lassen sich auch attributabhängige  Dateien verlinken, um diese über das WebGIS bereitzustellen. Im Stadtplan der Kreisstadt Neubrandenburg an der mecklenburgischen Seenplatte sind beispielsweise Videos eingebunden [1].

Abb. 1: Stadtplan Stadt Neubrandenburg (Screenshot: Jörg Thomsen, WhereGroup)

Eine weitere Möglichkeit multimediale Inhalte einzubinden, hat die WhereGroup im Rahmen eines Kundenprojekts zum Einsatz gebracht. Ähnlich wie bei Google-StreetView (TM) können Rundum-Bilder in die Karten-Software Mapbender eingebunden werden. Dabei ist es dem Zweck der Anwendung überlassen, was  dargestellt wird. In Frage kommen z. B. Straßenansichten, Landschaften oder Innenansichten von öffentlichen Gebäuden, Bahnhöfen, Werkshallen, eigenen Immobilien etc.

Die Fotos dafür sollten optimalerweise mit hochauflösenden Spezialkameras aufgenommen werden. So wird den Nutzern im Ergebnis eine große Detailtreue geboten und es besteht die Möglichkeit, tief in die Fotos hinein zu zoomen, um Beschriftungen von Räumen, Maschinen etc. zu lesen. 

Eine einfache und günstige Alternative bieten Apps für das Smartphone, die Panorama-Bilder aufnehmen [2] – bei vielen Mobilgeräten bietet die Kamerasoftware dies sogar auch schon standardmäßig an. 

Abb. 2: Panoramabild Where2B 2018 (Aufnahme: Thorsten Hildebrand, WhereGroup)

Als planares Foto sehen die Ergebnisse zunächst ein wenig merkwürdig aus. Dies liegt daran, dass der dreidimensional Raum in die Ebene projiziert wird, genau wie bei einer Weltkarte. 

Mit einer Anwendung, die das aufgenommene Foto wieder in die 2,5te Dimension zurück transferiert, entsteht beim Betrachter der Eindruck, selbst am Kamerastandpunkt zu stehen und sich im Raum drehen und bewegen zu können.

Abb. 3: Bearbeitetes Panoramabild Where2B 2018 (Screenshot: Jörg Thomsen, WhereGroup)

Die Software, die hier zum Einsatz kommt, ist eine freie JavaScript-Bibliothek [3], die sogar Gyroscope- und VR-Support bietet. Darüber hinaus ist es möglich, interaktive Zeichenelemente in die Ansichten zu integrieren und verschiedene Fotos miteinander zu verlinken, so dass man in der Anwendung virtuell durch eine Straße oder innerhalb von Gebäuden von Raum zu Raum laufen kann (vergl. auch Abb. 4) [4].

Informationen zum Erstellen von 360°-Fotos sind auf der Google-Supportseite gut zusammengefasst [5].

In einzelnen Projekten nutzt die WhereGroup die beschriebene Technologie bereits: Rundumbilder sind in die Mapbender-Anwendung integriert und Anwender können per Mausklick auf ein Kartenobjekt die dazugehörige 3D-Ansicht aufrufen. 

Zum jetzigen Zeitpunkt sind die beschriebene Funktion und das entsprechende JavaScript noch kein Standard-Bestandteil des Mapbenders. Gerne unterstützt die WhereGroup Sie aber bei der individuellen Integration dieser Funktion in Ihr WebGIS.