Freie und quelloffene Software ist längst ein fester Bestandteil unseres Arbeitsalltags – allen voran QGIS, das leistungsstarke Geoinformationssystem, das aus der Open-Source-Landschaft nicht mehr wegzudenken ist. QGIS steht exemplarisch dafür, wie gut die länderübergreifende gemeinsame Arbeit an innovativen Lösungen funktionieren kann.
Einmal im Jahr trifft sich die QGIS-Community auf der QGIS User Conference. In diesem Jahr fand sie am 2. und 3. Juni 2025 auf dem Universitätscampus in Norrköping, Schweden, statt. Auf die Konferenz folgte das Contributor Meeting, bei dem Entwickler*innen, Dokumentierende und Anwender*innen gemeinsam an der Zukunft von QGIS arbeiteten.
Als Teil dieser internationalen Gemeinschaft war die WhereGroup in diesem Jahr mit einem Vortrag meiner Kollegin Isabelle Korsch über „QGIS-Tools und Python“ und einem Workshop von mir zum Thema „Automating QGIS Workflows with Custom Processing Tools“ vertreten. Die WhereGroup unterstützte das Event zudem als Bronze-Sponsor.
Das Konferenzprogramm bot zwei Tage voller spannender Vorträge und praxisnaher Workshops. Auch das Rahmenprogramm kam nicht zu kurz – von Stadtführungen über einen Zoobesuch und geführte Wanderungen bis hin zum Quizdinner war für jeden etwas dabei.
Ein Schwerpunkt lag dieses Jahr auf dem Thema mobile Datenerfassung, das in vielen Beiträgen aufgegriffen und diskutiert wurde. Mein persönliches Highlight war der abschließende Vortrag zur erfolgreichen Einführung von QGIS und „Geopython“ beim schwedischen meteorologischen Dienst SMHI – ein inspirierendes Beispiel dafür, wie komplexe Infrastrukturen erfolgreich auf Open-Source umgestellt werden können. Leider wurden die Keynotes, darunter auch dieser Vortrag, nicht aufgezeichnet.
Empfehlenswert waren außerdem die Beiträge zu:
Alle aufgezeichneten Vorträge sind bei YouTube verfügbar.
QGIS User Conference 2025 – Playlist
Im Anschluss an die User Conference fand das dreitägige Contributor Meeting, auch „Hackfest“ genannt, statt. Auf einen Einführungstag folgten zwei Tage voller konzentrierter Zusammenarbeit und fachlichem Austausch. Die Ergebnisse werden in den kommenden QGIS-Versionen ihren Weg in die Software finden – unentgeltlich und für alle.
Es war beeindruckend zu sehen, wie hoch die Beitragsdichte der QGIS-Community speziell während dieses Treffens ist: Kaum blinzelt man, sind schon wieder hunderte Änderungen ins Repository eingeflossen. Besonders schön fand ich es, Menschen persönlich zu treffen, mit denen ich zuvor nur digital zusammengearbeitet hatte, und neue Kontakte zu knüpfen. Inspirierend war auch der Austausch mit den Köpfen hinter dem Projekt und anderen Entwickler*innen, die an ähnlichen Themen arbeiten.
Das Contributor Meeting bot einen tiefen Einblick in die Arbeit an einem Open-Source-Großprojekt und die vielfältigen Möglichkeiten, sich einzubringen – sei es durch Programmierung, Dokumentation, das Melden von Fehlern, die Pflege der QGIS-Website oder das Erstellen von Übungsmaterialien.
Allen QGIS-Anwender*innen und -Entwickler*innen kann ich die Teilnahme an der User Conference und am Contributor Meeting nur wärmstens empfehlen. Für mich war es eines der Highlights meiner bisherigen Laufbahn im QGIS-Umfeld – und das nach mehr als zehn Jahren als Nutzer, und inzwischen auch als Trainer und Berater. Die Veranstaltung in Norrköping hat mir erneut gezeigt, wie lebendig, innovativ und leistungsfähig die internationale QGIS-Community ist.
Bis zum nächsten Mal – vielleicht sieht man sich ja beim nächsten QGIS-Community-Event!